Montag, 12. Dezember 2011

Türchen Nr. 13: I-Ten - No Easy Way Out

Auf I-Tens Taking a cold look bin ich rein zufällig gestolpert. Ich habe einen Onlineverdandshop schlicht weg nach AOR-Klassikern durchsucht, um meine Sammlung mal wieder ein bisschen aufzustocken. Von I-Ten hatte ich – Asche auf mein Haupt – bis dato noch nichts gehört. Als ich dann in der Produktbeschreibung las, dass es sich um eine Pflichtscheibe für AOR-Fans handele, wurde ich zuerst skeptisch. Denn diese Kaufaufforderungen habe ich schon zu oft befolgt und wurde dann doch enttäuscht, weil manches schlicht antiquiert klingt und das Songwriting oft bei mir nicht zündete. Taking a cold look ist da glücklicherweise eine große Ausnahme, denn die gebote Songqualität ist fantastisch.

Tragischerweise fand dieses Album zum Zeitpunkt seines Releases 1983 keine Beachtung, wenngleich einige Songs später erfolgreich von anderen Bands eingespielt wurden. 1987 erschien auf Hearts Album Bad Animal die Rockhymne Alone. Honeymoon Suite coverten Taking a cold look, während Juice Newton 1984 No easy way out veröffentlichte und REO Speedwagon schließlich I don’t want to lose you an sich rissen. Bitter für Billy Steinberg und Tom Kelly und ein Zeichen dafür, wie ungerecht und auch unbegreiflich es manchmal zugehen kann.

Glücklicherweise erinnerten sich die Herren und Frauen beim Label Rock Candy an diese grandiose Scheibe und veröffentlichten 2009 eine tolle remasterte Fassung.
Das von Keith Olson und Steve Lukather prouzierte Album hat nämlich neben den oben erwähnten Krachern noch einiges mehr zu bieten: Quicksand, Lonely in each other’s arms, Time to say goodbye und I’ve been crying sind nicht nur originell eingespielt, sondern auch im Hinblick auf ihre Texte stellenweise traumhaft.

I-Ten war für mich ein Glückskauf 2011 – dieses feine Scheibchen gehört defintiv in jede AOR-Sammlung. Hier steht Musikgenuss ganz oben auf der Liste. Man muss wirklich den Hut vor soviel Kreativität ziehen, denn das Songwriting ist nicht nur elegant, sondern auch ausgesprochen intelligent. Natürlich gibt es hier keinen Partyrock, sondern perfekt gemachten AOR mit Westcoast-Einflüssen.
Ein perfektes Album für den Christbaum. Kostprobe gefällig? Dann schnell Türchen Nr. 13 aufmachen!

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