Dienstag, 30. März 2010

MEAT LOAF - Hang Cool Teddy Bear - Bonussong "Prize Fight Lover"

Nach der unterirdischen Singleauskopplung, ja ich werte diesen Schrott jetzt mal, Los Angeloser, gibt es den Song Prize Fight Lover als freien Download, der auf einer der Sonderausgaben als Zusatzsong enthalten wird.



Mein Urteil: Deutlich besser als Los Angeloser, aber, so traurig mich es auch stimmt, das hat mit dem Bombasturgestein nichts zu tun. Nett. Aber "Nett" ist der kleine Bruder von? Genau.

Auf der Suche nach neuem Material - Neuer Lichtblick?


Es dauert, bis man diese CD findet, die man einlegt und man sofort gefangen ist, denn ja, auch im Melodicrockbereich gibt es viel Mist.

Ich habe schon einige tolle Scheiben dieser Gangart vorgestellt, über manchen noch nicht geschrieben (Journey, Survivor) um Alteingesessene nicht zu langweilen.

Jetzt ist vor vier Tagen eine neue Platte herausgekommen. Und die ersten beiden Songs, die man Probe hören kann klingen sehr vielversprechend.








Auch, wenn es nur ein Fanvideo ist: Dass ausgerechnet einer der besten Filme als Inspirationsquelle Pate stand für die EInstellung finde ich sehr amüsant: High Fidelity.




Zugleich wurde von MELODICROCK.com eine zweite Platte vor kurzem vorgestellt und mit satten 92% bewertet. Ob sie meinen Geschmack trifft...bleibt gespannt.

Donnerstag, 11. März 2010

Lichtblick #7: Street Talk - V


Heute kommen wir mal zu einem echten Geheimtipp, denn die Wahrscheinlichkeit, diese Platte nicht zu kennen, ist recht groß, da die schwedische Rockband Street Talk nie zu großem Ruhm gekommen ist.

Mit ihrem fünften Werk V liefern die Jungs um Bandgründer Fredrik Bergh 2006 eine beachtliche Scheibe ab, die vielschichtig, verträumt und melancholisch ist, aber dennoch auf eine ganz charmant-leichtfüßige Art daher kommt. Dennoch: Ware Rocker werden mit diesem Album sicher nicht warm; dafür streifen Street Talk zu oft an der Pop-Grenze, machen jedoch ihren ganz eigenen Stil dadurch deutlich.

Responsible: Der Opener funktioniert sehr gut. Hier geht es nicht um harte Gitarren, sondern um weichen und melodiösen PopRock, wenn man so möchte. Die Stimme von Göran Edman hat dabei eine eigenwillige Klangfarbe mit hohem Wiedererkennungswert. Durch dezenten Synthezisereinsatz werden wohlige Erinnerungen an die 80er wach. Härter als dieser Song werden Street Talk auf V nicht. Wem dieser Song zu seicht, zu soft und zu wenig rockig ist, der kann den Player abstellen. Für alle Anderen, die Wert auf tolle Melodien legen, geht es jetzt erst los...
Don`t believe: Die Strophen dieses Songs sind der Wahnsinn. Edmans Stimme ist dabei ein wahrer Genuss. Ich kann sie immer und immer wieder hören und jedes Mal breitet sich eine wohlige Gänsehaut aus. Leider ist der Refrain dagegen etwas flach; der prechorus steigert die Erwartung einfach zu hoch. Schlecht ist er nicht, aber die Strophen haben eine wesentlich höhere Aufforderung des Mitsingens.
If I could: Eines der Highlights der Scheibe. Wer hier keine gute Laune bekommt, dem ist nicht mehr zu helfen. Edmans wohlige Stimmfarbe sticht auch hier wieder heraus. Der Refrain ist ein wahrer Ohrwurm. Ein Song für den nahenden Frühling und potentiell Verliebte.
At the end of the day: Dieser Song markiert die Stärken von Street Talk. Man lehnt sich zurück und kann die Welt um sich vergessen. Diese melancholische Stimmung macht den Hörgenuss aus. Nicht penetrant, aber auch nicht belanglos. Einfach toll.
Family business: Jetzt wird es nostalgisch. Der Syntheziser erzeugt großen Retrocharme. Beim Refrain ist jedoch meine persönliche Schmalzgrenze erreicht. Schmunzeln muss man dennoch.
Just a little appetizer: Hier knüpft man wieder an Don´t believe an. Edman verzaubert erneut und der Refrain kann hier auch das Niveau der Strophen halten. Die positive Stimmung kann man förmlich aufsaugen.
Something`s gotta give: Wieder ein Song, um alles herum zu vergessen. Für mich ein weiteres Juwel des Albums. Leichtfüßig und voller positiver Energie. Und wenn man so richtig ins Träumen gekommen ist, drückt man auch schon mal auf repeat. Sicher ein Song für nachdenkliche Stunden oder einfach nur, um neue Kraft zu tanken.
Groundhog day: Der Anfang dieses Titels nimmt schon isoterische Züge an. Ein echter Kuschelsong im besten Sinne. Wenn man nur könnte, dann würde mit dem Auto am Straßenrand anhalten, aussteigen, sich auf die Motorhaube legen und den Sonnenuntergang bestaunen. Für diesen Song muss man in der richtigen Stimmung sein. Dann kann man nahezu meditativ entspannen oder seinen Partner einfach mal herzhaft umarmen.
Sniper: Gut, wem diese Ausführungen und auch der vorherige Titel zu seicht und schnulzig waren, der bekommt mit Sniper neues Futter - Responsible und If I could lassen grüßen und auch dieser zehnte Song knüpft natlos an diese beiden Nummern an.
Oh Maddy: Ähnlich zu Something`s gotta give, aber eine lieblose Kopie liegt hier bei weitem nicht vor. Kurz vor Abschluss des Albums darf noch einmal geträumt werden und Edman schmeichelt erneut den Gehörgängen. Toller Refrain.
Brother sun and sister moon: Der mehrstufige Refrain entlässt den Hörer in entspanntem Zustand. Gelungener Ausklang eines ganz eigenwilligen Albums. Die Gitarren verstecken sich hier weit im Hintergrund, was aber dem Hörgenuss nur zuträglich ist.

Fazit: Street Talk´s V ist ein sehr softes Album. Es schrammt gerade noch so an der AOR-Grenze, aber durch wohlbekannte Stilelemente wie dem immer präsenten Syntheziser lässt sich doch noch in diesem Genre verordnen. Zugleich zeichnen sich die Schweden durch ihren ganz eigenen Stil aus. Gerade diese melancholischen Zwischentöne sind es, die eine tolle emotionale und nahezu katharsische Wirkung erzielen. Dieses Album ist für die stillen Momente, für das Zurückziehen, für Minuten des Abschaltens und Regenerierens. Die Zeit scheint stillzustehen und für diese Wirkung muss man dieses Album einfach lieben. Für die partyhungrigen Rocker unter uns ist diese Platte nichts. Alle Anderen erfreuen sich an emotionalen und schönen Melodien mit der schmeichelnden Stimme Edmans, die den Hörer immer wieder aufs Neue zu verzaubern vermag. Man muss froh sein - um ein Haar hätte es dieses Album nie gegeben, denn nach Destination wollten sie ursprünglich aufhören. Wenn damit V kein echter Lichtblick ist...