Montag, 24. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 24: Das Finale

Da ist es also, das letzte Türchen des Kalenders. Anstatt nur einen einzigen Song zu erwähnen, wird es auch in diesem Jahr etwas umfangreicher, persönlicher und tiefgründiger (letztes muss jeder selbst entscheiden).

2012 war für mich aus musikalischer Sicht was Neuveröffentlichungen anbelangt, eher durchmischt. Das konnte man auch an den einzelnen  Türchen des Rockventskalenders erkennen -viele ReReleases oder Klassiker waren in den Türchen versteckt.

Selbstverständlich hatten wir mit Magnum, Michael Thompson Band, Jimi Jamison und Asia auch gute bzw. grandiose Silberlinge dabei, aber viele Erwartungen wurden doch enttäuscht; man denke hier an Tyketto, Heat (aus meiner Sicht) oder Wig Wam.

Neue Hofnfnungsträger stehen jedoch schon bereit: Das neue Album von W.E.T. sieht sich sehr hohen Erwartungen konfrontiert, Steve Augeri (Ex-Journey) meldet sich mit eigener Band zurück und auch FM und Shining Line wollen mit neuen Alben punkten. Gespannt darf man sein, skeptisch bin ich angesichts des vorliegenden Jahres jedoch ebenfalls.

Das 24. Türchen also zu bestücken erweist sich ein wenig als Balanceakt, denn einerseits möchte man auf neue Künstler und Geheimtipps hinweisen, die man eventuell verpasst hat, andererseits poste ich ungern Songs, von denen ich nicht überzeugt bin. Oder die technische Seite macht einem einen Strich durch die Rechnung, weil die Songs aufgrund der GEMA nicht mehr auf den gängigen Videoportalen anzuhören sind.

Der Song von Pride of lions If it doesn't kill me hätte beispielsweise unbedingt in diesen Kalender gehört, wie auch Jimi Jamisons Everybody's got a broken heart (wobei Never too late insgesamt hätte in den Türchen versteckt werden können).

Also habe ich mich dafür entscheiden, aus rein individueller Sicht kategorial Songs in dieses Türchen zu stecken, die mich auf unterschiedliche Weise begeisterten - die Aktualität ist daher nur aus eigener Perspektive gegeben, weil ich diese Titel entweder durchgängig gehört habe, zu ihnen zurück gekehrt bin oder womöglich erst jetzt entdeckt habe. Vielleicht sind dort ja auch Juwelen dabei, die für den Leser neu und interessant sind, egal aus welchem Jahr sie stammen. Vorhang auf also für das letzte und das größte aller Türchen 2012. Viel Spaß.

Der Killer: Jimi Jamison - Everybody's got a broken heart & Street Survivor
Jimi Jamisons Never too late ist ohne wenn und aber das Album 2012 für mich. Die Dichte an hochkarätiger Songs ist beeindruckend - Survivor-Fans wie ich kommen hier voll auf ihre Kosten. Nach wie vor läuft die Platte bei mir in Dauerrotation. Daher stammen auch beide Killersongs von Never too late. Leider sind die Songs öffentlich nicht zur Verfügung zu stellen. Daher gibt es hier die Alternative - an die beiden Platzhirsche kommt die Alternative trotzdem nicht heran.

Der Killer (die Alternative): Serpentine - Cry
Serpentine haben mit Living & Dying in High Definition ein sagenhaftes Album 2011 veröffentlicht, das nach wie vor nichts von seiner Faszination eingebüßt hat und in keiner Sammlung fehlen sollte. Gestern hat die Band zwei Songs ihres Debütalbums als Akustik-Version veröffentlicht. Der neue Sänger macht da seine Sache sehr gut, so dass man frohen Mutes in Richtung Zukunft der Band schauen darf.


Der Reisende: King of hearts - Remember when
Das Debut 1989 der Band King of hearts war einer der besten Käufe überhaupt. Bei jeder Zug- und Autofahrt darf diese Scheibe nicht fehlen. Tolle Songs, grandiose Arrangements, nie langweilig oder aufdringlich. Einfach ein perfektes Album - für Reisen erst recht.


Der Bekehrende: Asia - Wherever you are
Dieses Jahr wurde ich zum Fan der Band Asia, wie ich schon zu genüge erwähnt habe. XXX gefiel mir ohnehin recht schnell, aber zum wahren Fan der Band, der in einer Sammelbestellung mehrere Alben gleichzeitig eintüten musste, wurde ich durch den Song Wherever you are, erschienen auf dem Album Aura mit John Payne am Mikro. Der Klang dieses Titels und des Albums selbst ist unbeschreiblich - Eskapismus in Reinform. Toll!


Der Melancholische: Street Talk - Need someone
Street Talk gehen immer, ob am Strand, im Schnee, an der Nordsee oder bei Nachtspaziergängen. Göran Edmans Stimme und der Sound der Band haben etwas Besonderes - für melancholische verträumte Stunden gibt es (neben Crossfade) nichts Besseres. Ideal für die Weihnachtszeit oder sonstige Phasen des Tages, an denen man einfach mal zur Ruhe kommen möchte. Ein Leben ohne Street Talk - für mich undenkbar!


Best AOR Voice EVARR: Mark Free - Never be next time
Mark bzw. Marcie Free hat für mich die beste Stimme im Genre überhaupt. Egal, wie durchschnittlich ein Song an sich wäre - wenn Free ans Mikro darf wird es unter Garantie ein Kracher. Die Reichweite der Stimme ist enorm, der Klang ein Genuss und jedes Album ein absolutes Muss für AOR Fans, seien es nun die Werke von Unruly Child, die Überscheibe Loud & Clear von Signal oder seine Soloalben. Bei Marcie Free bekommt man die bestklingendsten Songs des Genres geboten.


Rockhymnen-Award: Seventh Key - The sun will rise
Zu guter Letzt eine Erinnerung an das 2004 erschienene Album The raging fire von Seventh Key, welches die besten Rockhymnen zu bieten hat, die das Genre hergibt. Wer auf schrammende Gitarren (Mike Slamer!), wuchtige Schlagzeuge und hymnenschwangere Rockmusik steht, die gerne komplexer arrangiert sein darf, ist bei Seventh Key goldrichtig. Wird Zeit, dass die Band mal wieder etwas Neues veröffentlicht.


Viele alte Stücke also, zu denen ich dieses Jahr zurück gekehrt bin. Für 2013 bleibt zu wünschen, dass die Neuveröffentlichungen frischer und überraschender daherkommen als viele 2012 Alben.

Allen Lesern und Rockfans wünsche ich ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Über Feedback, Musiktipps und Diskussionsanregungen freue ich mich natürlich immer. Ansonsten werden sicherlich auch im neuen Jahr die Luftgitarren schrammeln und Hemden zerrissen.

Alles Gute und bis demnächst.
Beckikaze

Sonntag, 23. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 23: Sunstorm - Never give up

Joe Lynn Turner war auch schon mit seinem zweiten Album seines Projekts Sunstorm im letzten Adventskalender vertreten.

Als die ersten Samples zum neuen Emotional fire veröffentlicht wurden, stieg meine Skepsis recht stark an. Als darüber hinaus bekannt wurde, dass sich Joe Lynn Turner seinen Schwerpunkt auf Songs legen wird, die er als Gastmusiker für viele andere Künstler schon eingespielt hatte, nur, dass sie eben jetzt im neuen Produktionsgewand von Dennis Ward erklingen, ließ mein Interesse spürbar nach.

Und so kam es für mich, wie es kommen musste. Emotional fire ist als gesamtes Album für mich klar schwächer als seine Vorgänger - für mich fehlen einfach die krachenden Überraschungen wie The spirit inside, I found love oder Strength over time, die richtig mitreißen. Trotzdem hatten auch die Vorgänger trotz guter einzelner Songs auch schon das Problem, dass sie etwas zusammengewürfelt wirkten. Die stellenweise sehr guten Songs ließen diese Erscheinung doch leicht in den Hintergrund treten.

Emotional fire ist selbstverständlich weit davon entfernt ein schlechtes Album zu sein - gerade der Opener Never give up gibt ziemlich Gas und schürt die Vorfreude auf ein tolles Album, das meinen Erwartungen jedoch nicht standhalten konnte.

Hoffen wir mal, dass der nächste Langspieler des Projekts von JLT wieder in Richtung House of dreams geht - Potential hat das Projekt zu Genüge.

Hilfreich wären da neu komponierte Songs, die den geneigten AOR-MelodicRock-Fan mal wieder überraschen.

Aber da Geschmäcker verschieden sind gibt es sicher auch genug Leute, denen Emotional fire außerordentlich gut gefällt. Never give up ist auf jeden Fall ein guter Stampfer, der es sich in Türchen Nr. 23 gemütlich machen darf.


Samstag, 22. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 22: Shooting Star - Believe in me

Shooting Star gründete sich in den späten 70er Jahren und ist eine AOR-Band aus Kansas. Die eigenständige Karriere der Band startete 1980 mit ihrem Debütalbum Shooting Star, das sich 14 Wochen in den Billboard Charts aufhielt. Nachdem sie 1985 das Kultalbum Silent Scream (Album Nr. 5) veröffentlichten, zogen sie sich 1987 zurück.

Für Fans begann eine harte Zeit, da sie nicht nur auf Live-Auftritte ihrer Band verzichten mussten - zudem wurde es immens schwierig, an Alben der Band heran zu kommen.

Erst 1991 meldeten sich die Jungs mit It`s not over zurück, das die Band Zusammenarbeit mit dem neuen Label Enigma Records auf eigene Faust veröffentlichten musste, da das Label im Zuge der Produktion pleite ging. Nach 10.000 verkaufen Kopien von It`s not over schlossen die Jungs aus Kansas einen Vertrag mit dem Label JRS Records ab. Doch aus diese Zusammenarbeit war recht schnell vorüber, da das Label wenige Promotionarbeit leistete und nur ein Rechtsstreit schlichtend wirken konnte.

Nach diesen Label-Katastrophen schien es um das Schicksal der Band nahezu besiegelt. Bandmitglieder wechselten, verließen die Band oder sahen sich schweren Krankheiten konfrontiert.

Doch tot ist die Band nach wie vor nicht - sie hat nur längst nicht mehr den Status inne, dem ihr damals zuteil wurde. 2013 wird die Band beispielsweise auf dem Firefest zu sehen sein.

Shooting Star hat mit Silent Scream und auch It`s not over mindestens zwei Studioalben veröffentlicht, die sich AOR-Fans der etwas kräftigeren Marke unbedingt mal anschauen sollte.

Das großartige Believe in me macht unglaublich Spaß - toller Refrain samt Choreinsatz - so muss AOR klingen. Hoffen wir, dass man von der Band bald mal wieder etwas hört!

Viel Spaß mit Believe in me.




Freitag, 21. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 21: Asia - Faithful

Wenn schon die Welt untergeht, sollte man sich den Glauben wohl am längsten bewahren. Nur gut, dass ASIA einen Song zu genau diesem Thema auf XXX veröffentlicht haben. Die Qualität der Scheibe habe ich ja schon in einem vorherigen Türchen erwähnt.

Durch XXX bin ich zu einem wahren Fan der Band geworden - besser spät als nie lautet da wohl die Devise. Die Rückkehr des Wasserdrachens ist eine wahre Freude für Fans des Genres. Die aktuelle Scheibe glänzt mit Hits wie eben Faithful, die sich durch ihr tolles Arrangements auszeichnen.

Faithful steigert sich kontinuierlich über den grandiosen instrumentellen Mittelteil bis hin zum Schluss und zeigt eindrucksvoll, dass die Band auch heute noch tolle Rockmusik machen kann.

Vielleicht schafft es ja dieses Türchen, Zweifler endgültig zu überzeugen und sich XXX mal unter den Baum oder in den Schrank zu legen. Ein tolle Veröffentlichung der Band - ohne jeden Zweifel!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 20: Soleil Moon - Here I am

Heute öffnen wir mal ein kleines Mogeltürchen. Frontmann Larry King von seiner Band Soleil Moon hat nämlich schon bei dem Album Future Past der Michael Thompson Band sein Goldkehlchen beigesteuert.

Bei Tür Nr. 18 hatte ich über die Qualitäten von Future Past schon zu Genüge geschrieben und auch erwähnt, dass ich Here I am am liebsten in den Kalender gestopft hätte.

Wie gut, dass Frontiers Records nun ein Video zu genau diesem Song veröffentlicht hat, der in exakt gleichem Arrangement auch auf Soleil Moon - On the way to everything vertreten ist.

Ursächlich dafür ist die Tatsache, dass Larry King und John Blasucci mit einigen Gastmusikern auf dem zweiten Album von Soleil Moon kooperieren - unter anderem eben auch mit Michael Thompson.

Da Soleil Moon mit dem zweiten Langspieler respektabel in die US-Charts gestartet sind darf man hoffen, dass sie mit der Single Here I am an diesen Erfolg anknüpfen und ihn sogar toppen können sollten.

Here I am ist eine fabelhefte, ja grandiose Nummer. Der Refrain drückt jedem AOR-Fan die Freudentränen in die Augen, während Larry King mit seiner Stimme über Thompsons Gitarrenarbeit schwebt und Soleil Moon (Michael Thompson Band) ein Refrain-Feuerwerk abfackeln, dass es eine Wohltat ist.

Here I am steht bei mir sehr weit oben für den Song des Jahres 2012. Einfach eine geile Nummer! Perfekt für schweißgetränkte Blankzieh-Discoauftritte! ;)

Viel Spaß!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 19: Sonic Station - Love's gonna show the way

Auf die schwedische Westcoast-AOR Gruppe Sonic Station bin ich rein zufällig gestoßen. Alexander Kronbrink, seines Zeichens Gitarrist, Komponist und Produzent, hat mit dem gleichnamigen Debüt ein nettes Scheibchen auf die Beine gestellt, das zwar nicht über die ganze Länge komplett überzeugen kann, aber dennoch sehr charmant und angenehm zu hören ist.

Kronbrink hat einige Künstler um sich geschart, um den Sound der 80er auf verschiedene Stilarten zum Leben zu erwecken. Vorbilder für das Album waren Bands wie Toto, Journey, Mr. Mister, Airplay, Marc Jordan und Michael McDonald.

Der Opener ist dabei zugleich der stärkste Song und eine perfekte Nummer für Cabriofahrten im Sommer. Leichtfüßig, völlig unbeschwert und stilvoll schleicht sich die Nummer nahezu unbemerkt an den Hörer heran.

Sonic Station ist für Westcoast Fans ein nettes Album, das zwar ganz sicher insgesamt kein Meilenstein ist - aber die einzelnen Songs machen Spaß, sind gut produziert und in der richtigen Stimmung ein toller Hörgenuss.

Selbstverständlich ist es für waschechte Rocker mit Brusthaar nichts - aber das ist auch nicht die Zielgruppe.

Sonic Station kommen sentimental und sehr poppig daher - so wie Westcoast-AOR eben ist. Und mit so einem Debütalbum darf man sich schon auf die nächste Scheibe freuen.

Rockventskalender Tür Nr. 18: Michael Thompson Band - Future Past

Michael Thompson hat sich in erster Linie als Gitarrist einen Namen gemacht, indem er in den 80er, 90er und 2000ern mit zahlreichen Künstlern im Studio gearbeitet hat (Michael Jackson, Cher, Joe Cocker, Madonna um nur einige zu nennen).

1989 veröffentlichte er jedoch mit seiner eigenen Michael Thompson Band ein Album, das die Fangemeinde lange Zeit begeistern sollte.

Die Erwartungen waren daher in Anbetracht des Kultstatus des Debuts enorm, als 2012 das zweite Album dieses Projekts veröffentlicht werden sollte. Mit Larry King hatte sich Michael Thompson zudem einen stimmlich äußerst charismatischen Frontmann besorgt, der dem Album Future Past eine gänzlich andere Note gibt - war das Debut doch insgesamt recht poppig, geht es auf dem zweiten Album deutlich rockiger zur Sache. Eine Partyscheibe ist natürlich auch dieser von Frontiers Records veröffentlichte Silberling nicht.

Future Past hat nichtsdestotrotz einige richtig gute Nummern zu bieten - seien es der Opener High times, der Titeltrack Future Past, das grandiose Here i am, das sentimentale Break me down oder das stark an Toto erinnernde Beautiful Mystery - MelodicRock Fans kommen bei dem Album voll auf ihre Kosten.

Die Produktion könnte stellenweise zwar noch stärker bzw. wuchtiger sein - aber in Anbetracht der tollen Gesangsleistung von King und den grandiosen Songs, die auf Future Past vertreten sind, ist das alles Meckern auf hohem Niveau.

Das zweite Album der MTB war für mich eine kleine Überraschung - ein toller Mix aus klassischem MelodicRock und neuen Einflüssen.

Future Past stellt dabei eindrucksvoll und exemplarisch unter Beweis, dass die vertretenen Songs nicht vom Reißbrett stammen, sondern eigenständig, frisch und lebendig wirken.

Dennoch: Wenn es Here I am auf den hiesigen Videoportalen gegeben hätte, würdet ihr diese Nummer wohl nun im Adventskalender finden. Dieser Song als Singleauskopplung hätte gute Chancen auf größere positive Resonanz gehabt. Aber das ändert nichts daran, dass der ausgewählte Titeltrack grandios ist. Die Mischung aus Thompsons Gitarrenarbeit, Kings fabelhafte stimmliche Leistung und das mehrstufig gesungene Finale machen den Titeltrack tatsächlich zum Aushängeschild des Albums.

Für MelodicRock-Fans ganz großes Kino. Schade nur, dass es an der breiten Masse so sehr vorbei geht.

Daher: Klarer Kauftipp für Freunde melodischer Rockmusik!






Rockventskalender Tür Nr. 17: Hartmann - All my life

Der gebürtige Rüsselsheimer Oliver Hartmann kann sich durchaus als Multitalent bezeichnen, ist er doch nicht nur Sänger, sondern auch Gitarrist, Produzent und Songwriter.

Neben einigen Tätigkeiten im Metalbereich (At Vance, EdGuy) konzentrierte er sich zunehmend auf sein Soloprojekt HARTMANN, das deutlich im MelodicRock verortet ist.

Das Album Balance, das dieses Jahr erschienen ist, rundet sein Schaffenspensum auch in diesem Rockbereich ab. Balance ist ein sehr gelungenes Album, das sehr erfrischend klingt und erneut das Label Avenue of Allies in das Gedächtnis zurückruft. Bei diesem Label macht man einfach nicht viel falsch (Ich erinnere an dieser Stelle an den If Only ReRelease).

Der Opener von Hartmann ist genau von dem Kaliber, das MelodicRock-Fans glücklich stimmen dürfte - Chöre, wuchtiges Schlagzeug, tolle Gitarrensoli und ein Refrain zum Niederknien.

All my life ist ein ein Musterbeispiel eines guten Openers, denn er macht gehörig Lust auf den Rest der starken Platte aus deutschen Landen.

Schön, dass es auch noch deutsche Bands gibt, die es mächtig drauf haben.

Türchen Nr. 17, das leider sehr verspätet kommt, gehört All my life von HARTMANN. Viel Spaß!

Sonntag, 16. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 16: Alien - The mirror

Die schwedische Rockband Alien veröffentlichte 1988 ihr Debütalbum, das unter Fachkreisen als Meisterwerk gehandelt wird. Abseits ihrer Singles Only one woman und Brave new love verblassen die Erinnerungen an diese Band jedoch rasch.

Das mag auch daran liegen, dass sich die Band schon im Jahre ihres Debuts sukzessive veränderte - zuerst verließ Frontmann Jim Jidhed die Band, dem später auch Jimmy Wandroph und Toby Tarrach folgen sollten.

Ihr erster Longplayer wurde häufig neu aufgelegt - entweder mit neuem Cover oder sogar mit anderer Songreihenfolge und -auswahl.

So ist es eine Freude, dass No Remorse Records das Debut von Alien nun wiederveröffentlicht - genauso, wie es 1988 erschien. Aus diesem Grund ist dieses Album mehr als eine Erwähnung wert - allein die Auswahl des Songs The mirror zeigt die Qualitäten der Band sehr gut auf.

The mirror ist eine dieser Balladen, die nicht nur höchst emotional, sondern auch absolut kitschfrei daher kommt. Diese Tatsache ist nicht nur der Stimme von Jidhed geschuldet, sondern wohl auch der Tatsache, dass Tony Borg diesen Song einem guten Freund gewidmet hat, der Selbstmord begangen hat.

Alien ist seit 2010 wieder in Originalbesetzung unterwegs und haben mit Ready to fly eine neue Single veröffentlicht. Man darf gespannt sein, wie es mit der Band weiter geht.

Solange sei - entweder aus nostalgischen oder aus reinem musikalischen Interesse - alten und neuen Fans der Song The mirror empfohlen, der tragisch, bewegend und schlichtweg großartig ist. Wenn es schon Balladen sein müssen, dann bitte so!




Lyrics:

I cant stop wondering why
No matter how hard I try
Questions invade my sleep
Every night your image haunts me

Always in my memories
Youre the reflection of me
Wanting so bad to fly
So close to the sun we came undone

All the pain finally claimed you
And escape was your last move
And in losing you
I lost myself

I try to get on with life
I tell myself Ill be alright
But Im so afraid
Of what may await

Cause the image is clear
And I know what I fear
We were so close 
That I can never let go


Still I know theres a place
And of this I am sure
We will finally face
The mirror


Then I look deep inside
Past the emptiness there
Though youre gone from me
You spirit is near

Now I know theres a place
And of this I am sure
We will finally face

The mirror

Samstag, 15. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 15: The Darkness - Nothing's gonna stop us now

2006 brach für viele Fans eine Welt zusammen, als der Weggang Justin Hawkins' von der erfolgreichen britischen Band The Darkness das Schicksal Truppe zu besiegeln schien.

The Darkness verknüpften Elemente von Bands wie Queen, AC/DC, Led Zeppelin, Van Halen etc. zu einem wohlschmeckenden und vor allem gut gemachten Mix, der vor allem eines garantierte: Spaß.

Umso größer war die Freude, als 2011 bekannt wurde, dass die Band an einem Comeback arbeite und mit Hot Cakes ein neues Album veröffentlichen würde. 2012 war es also soweit: The Darkness melden sich zurück und servieren mit Hot Cakes nicht nur ein grandioses Album im Hinblick auf die Bandgeschichte, sondern darüber hinaus eines der bestmöglichen Comebacks und coolsten Alben des Jahres.

The Darkness sind wieder da - die Kopfstimme von Hawkins nach wie vor präsent - die Mischung aus kernigem Rock gepaart mit GlamRock-Einflüssen macht Spaß wie eh und je. Hier geht es nicht um gesellschaftliche Tiefgründigkeit - Hot Cakes hört man am besten laut und Oberkörper frei.

Es ist eine gute Nachricht, dass die Band wieder da ist. Fans haben sie völlig zu recht sehr vermisst - charismatisch, herrlich überzogen und musikalisch eine Wohltat, die viele Retortenbands und inspirationslose Massenware schnell vergessen lässt.

Nothing's gonna stop us now - hoffen wir es. Geil! Einfach geil!!! :)


The Darkness - Nothing's Gonna Stop Us on MUZU.TV.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 14: Romeo`s Daugher - Alive

Jetzt kommen die Fans weiblicher Rockmusik auf ihre Kosten. Die britische AOR Band Romeo`s Daughter mit Leigh Matty am Mikrofon veröffentlichte 1988 und 1993 zwei Album, um sich danach aufzulösen.

Fans mussten lange um eine Wiedervereinigung bangen, die erst 2009 folgte - erst dieses Jahr veröffentlichte die Band mit Rapture ihr drittes Studioalbum.

Dieser Silberling kann sich aber gehörig sehen lassen, den er ist prall gefüllt mit tollen und eingängigen Songs, die Genrefreunden sehr zusagen dürften. Sei es nun der der tolle Opener Trippin Out, das ruhige Bittersweet oder das grandiose Alive - Rapture ist vollgestopft mit AOR-Hits. Leigh Mattys Stimme ist angenehm zu hören ohne kitschig zu sein, stilistisch schafft die Band den Brückenschlag zwischen moderner Produktion und dem Gefühl der 80er perfekt.

Logischerweise wird hier das Rad nicht neu erfunden, aber Spaß macht die Platte auf alle Fälle. Mit Alive hat Rapture sogar einen der AOR-Songs des Jahres 2012 zu bieten.

Wer schon immer etwas mit den weiblich Bands und Acts wie Heart oder Robin Beck anfangen konnte, wird sich auch bei Romeo`s Daughter sofort wohl fühlen.

Mit Rapture hat sich die Band eindrucksvoll zurück gemeldet. Hoffen wir mal, dass die Band noch weitere solcher Alben veröffentlichen kann. Zu gönnen wäre es ihnen - und uns.

Rockventskalender Tür Nr. 13: The Outfield - Your love

Schon im letzten Jahr haben es The Outfield mit Tonight you`re mine girl in den Rockventskalender geschafft.

Fest steht: The Ouftield sind wahre Meister von Midtempo-Nummern. Ihr Debutalbum Play Deep aus dem Jahre 1985 erzielte Dreifachplatin und wies zahlreiche Hits auf - die Single Your love schaffte es sogar in die Top Ten der Billboard-Charts. Leider war die Popularität von The Outfield auf die USA begrenzt - selbst in ihrer englischen Heimat reichte es nur für hintere Platzierungen.

Der Stil der Band passte in den USA perfekt in die Zeit - AOR stand dank Journey & Co. in seiner Blütezeit. The Outfield tourten unter anderem mit Journey und Starship. Der große Durchbruch gelang der Band jedoch nie - problematisch war ihr wohl sehr eindeutig gefestigter Stil; für die breite Masse dürften einige Titel zu ähnlich geklungen haben.

Fans des AOR freut es umso mehr - The Outfield haben - gerade im Mitdempo-Bereich - eine Menge toller Songs veröffentlicht, die zeitlos, leichtfüßig und doch nicht belanglos daher kommen. Die Stimme von Tony Lewis trägt dabei in großem Maße dazu bei.

Deswegen sei jedem die Nummer Your love ans Herz gelegt - die Wahrscheinlichkeit, von The Outfield noch nie gehört zu haben, ist nicht gerade gering.

Vielleicht kann diese tolle Nummer ja für Begeisterung sorgen.






Your Love von The Outfield
© The Outfield-Videos bei Clipfish



Mittwoch, 12. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 12: Magnum - So let it rain

Die britische Band Magnum hat ebenfalls dieses Jahr ein neues Album heraus gebracht um an alte (und jüngere) Glanzzeiten anzuknüpfen.

Folgt man den Rezensionen haben Bob Catley & Co. ein sehr gelungenes, ja womöglich sogar das beste Album seit der Reunion auf die Beine gestellt.

Ich hatte bei den letzten Alben ein wenig das Problem, dass die Refrains nicht mehr so griffig waren wie zu den Hochzeiten der Band. Auch die Produktion störte mich häufig, da Catley zu schwachbrüstig klang und merkwürdig in den Hintergrund eingemischt war.

On the 13th day macht in dieser Hinsicht vieles richtig - erfreulicherweise sind nun auch Nummern wie eben So let it rain vertreten, die stilistisch stark an die Überalben Wings of heaven oder Vigilante erinnern (die übrigens in keiner Plattensammlung neben Storyteller`s Night fehlen sollten!!!).

An die Klasse des Meisterwerks On a storyteller`s night kommt On the 13th day zwar nicht heran, aber diese Erwartungshaltung wäre wohl ein wenig überzogen. Es gibt Alben, die entstehen einmal in 100 Jahren - und das Album der Geschichtenerzähler würde ich dazu rechnen.

Trotzdem ist On the 13th day ein sehr gelungenes Album, das alle Fans der Band glücklich stimmen wird. Anspruchsvolle Kompositionen treffen auf altbekannte und wertgeschätzte Stilelemente. Und So let it rain sticht besonders positiv heraus, weil es Fans der alten Stunde von vergangenen Zeiten träumen lässt. Eine tolle Nummer einer grandiosen Band, die trotz ihres Alters nach wie vor begeistern kann.

Türchen Nr. 12 gehört (verspätet) dem britischen Urgestein MAGNUM!




Dienstag, 11. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 11: Harlequin - Wait for the night

Als ich letztes Jahr diesen als Kult-AOR Klassiker titulierten Silberling namens Love crimes kaufte, war ich ein bisschen enttäuscht. Sicherlich erkannte ich die Qualitäten von Thinking of you und Innocence, aber so richtig zünden konnte das Album bisher bei mir nicht.

Da ich diesem Album jedoch ebenfalls eine neue Chance gegeben habe, legte ich Love Crimes bei der letzten längeren Autofahrt. Und was soll ich sagen - ich würde behaupten, dass Harlequin - Love crimes der perfekte Soundtrack für einsame, lange (Nacht-)Autofahrten ist.

Stilistisch klingen Harlequin sehr interessant und charmant. Das Album klingt tatsächlich nicht danach, als wäre es in den 80ern entstanden.

Die Band bewegt sich vom Klang her deutlich in den frühen 70ern. George Belangers Stimme entführt in vergangene Zeiten - bei den Powerakkorden wird man angenehm an The Who & Co. erinnert

Harlequin - Love crimes erzeugt in entsprechenden Momenten eine phantastische Stimmung. Für alle nostalgisch veranlagten Rockfans ist das Album daher unbedingtes Muss. Man sollte sich aber Zeit geben, dass Album lieben zu lernen.

Wenn die Scheibe folglich im Wohnzimmer nicht funktioniert: Bei der nächsten längeren Autofahrt unbedingt einlegen - bei mir lief Love crimes plötzlich in Dauerschleife.

Türchen Nr. 11 haben sich Harlequin mit Wait for the night absolut verdient. Ein phantastischer Song eines Albums, das ich zwar erst jetzt, aber dafür umso mehr lieben gelernt habe.






Sonntag, 9. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 10: Dare - Walk on the water

Während es Labels gibt, die in regelmäßigen Abständen ReReleases ausgraben, hat es die UK-Band Dare gleich selbst in die Hand genommen.

Ihr Album von 1991 Calm before the storm haben sie im Studio erneut eingespielt und veröffentlicht. Sicherlich darf man sich die Frage stellen, wieso Dare nicht neues Material veröffentlicht haben und soviel Arbeit in altes Material stecken.

Der Opener Walk on the water liefert recht eindrucksvoll die Antwort - wenn die Songs so gut sind, dann soll es uns Fans recht sein. Ein frischer Sound kann niemals schaden, wenngleich ich selbst das Flair von Originalen sehr schätze.

Dare haben sich mit ihrem Debut Out of the silence und den Nachfolgern Blood from Stone und Calm before the storm zumindest für Kenner der Szene einen Namen gemacht. Nach 1991 hat sich die Band mehr und mehr keltischen Klängen verschrieben und den melodischen Rocksektor spürbar verlassen. Insofern ist es vielleicht auch ein Hoffnungsschimmer für Fans der ersten Stunde, dass sich die Band mit diesem ReRelease zu ihrem ursprünglichen Stil bekennen - vielleicht dürfen Fans in Zukunft auf eine echte Fortsetzung hoffen.

In Türchen Nr. 10 steckt der grandiose Opener Walk on water in zweifacher Form - einmal im Arrangement des ursprünglichen Albums und ein weiteres Mal vom ReRelease Calm before the storm 2.

Welche Version gefällt euch besser?



Rockventskalender Tür Nr. 9 - Dakota - Angry Men

Was habe ich für Freudensprünge gemacht, als Rock Candy den ReRelease des Dakota Albums Runaway ankündigte. Diese Scheibe wollte ich schon lange in digital remasterter Form im Regal stehen haben. Runaway gilt als eines der besten AOR Alben aller Zeiten - und obwohl das Album erstmals 1984 das Licht der Welt erblickte, hat dieser Longplayer von Jerry Hludzik, Danny Seraphine und Bill Kelly auch heute für Fans nichts in Sachen Faszination eingebüßt.

Ob es nun der treibende Opener Runaway selbst ist, die Powerballade Heroes oder das stimmungsvolle Into the night - alle Songs sind mustergültige Beispiele für perfekten AOR. Natürlich merkt man der Scheibe an, dass sie aus den 80ern stammt - alles andere wäre auch sehr verwunderlich. Aber die Qualität der Songs überzeugt heute noch. Runaway ist für mich eines der Alben für die einsame Insel. Man kann es jederzeit hören, die Songreihenfolge ist perfekt arrangiert und die einzelnen Titel sind einfach saustark.

2012 war allein wegen dieses ReReleases ein gutes Jahr. Es gibt vielen AOR-Fans die Chance, sich dieses verschollene Highlight endlich zuzulegen. Wenn man die vielen durchschnittlicheren und enttäsuchenden Releasetitel dieses Jahres, ist Runaway der nötige Balsam für die Seele.

Das Album mit dem sagenhaften Cover ist perfektes Futter für Freunde des melodischen Rockgeschmacks - stilvoll und nicht zuletzt der perfekte Longplayer für einsame Nachtfahrten.

Tonight could last forever heißt einer der Songs des Albums - mit diesem Silberling auf jeden Fall.

Angry Men ist in Türchen Nr. 9 versteckt. Geiler Song, geiles Album! Viel Spaß!

Samstag, 8. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 8 - Crossfade - Closer to the fire

Seit ich zufällig über die Alben der schwedischen Band Street Talk gestolpert bin, habe ich mich zu einem großen Fan von Göran Edman entwickelt. Seine Stimme passt zum soften AOR-/Westcoast-Stil perfekt - harmonisch und doch kraftvoll bildet sie mit den schwerelos anmutenden (und doch kitschfreien) Klängen der Band eine perfekte Symbiose.

Göran Edman ist auch in härteren Rockgenres beheimatet, die mir nicht so sehr gefallen. Neugierig wurde ich, als ich von einem weiteren AOR-/Westcoast-Projekt erfuhr, dass den Namen Crossfade trägt. Stilistisch mischt die Band Einflüsse von Steely Dan, Toto, Sting, den Eagles und Chicago - der Westcoast-Einschlag ist also deutlich hörbar. Daher sind Fans von kernigerer und härterer Rockmusik bei dieser Band nicht unbedingt gut aufgehoben. 2011 veröffentlichte die Band ihr zweites Album nach ihrem Debut White on blue, namens Secret love.

Nur durch Zufall wurde ich auf dieses Album aufmerksam und war von den Samples auch nicht gerade angetan. Erst mit einiger Verspätung habe ich das Album gekauft, nachdem viele Rezensionen die Qualität von Secret love herausstellten. Glücklicherweise, so muss man sagen, habe ich mich von den Samples im Nachhinein doch nicht abschrecken lassen. Secret love ist für all jene eine hervorragende Wahl, die stimmungsvolle Musik schätzen, die sich Zeit nimmt, Geschichten zu erzählen und Stimmungen zu wecken. Secret love ist ganz sicher kein Fastfood und auch kein Werk, dass sich dazu eignet, in Partystimmung zu kommen.

Auf dem Silberling geht es sehr ruhig zur Sache, gerockt wird zu keiner Zeit. Nahezu jeder Song überschreitet die gewöhnliche Länge locker und ist 5 bis 6 Minuten lang. Der Westcoast-Einfluss ist noch stärker vertreten, als er stellenweise bei Street Talk aufzuspüren ist. Die Kompositionen sind dabei jedoch ein absoluter Traum - Produktion, Harmonien und nicht zuletzt der fantastische Gesang von Edman selbst - das Album wirkt wie aus einem Guss. Secret love ist ein kleines Juwel, das in keiner Sammlung fehlen sollte, sofern mit dem Stil halbwegs etwas anfangen kann.

Als Kostprobe gibt es in Türchen Nr. 8 die grandiose Nummer Closer to the fire. Wem dieser Song gefällt, der sollte sich Secret love auf jeden Fall auf den Wunschzettel setzen. Musik für Genießer, um die Seele baumeln zu lassen muss genauso klingen. Fans dürfen darüber hinaus sich schon jetzt freuen - Album Nr. 3 soll schon im nächsten erscheinen - bekannte Künstler wie Richard Marx werden dabei auch beteiligt sein.

Und nun viel Spaß mit Crossfade - Closer to the fire.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 7 - H.E.A.T. - Need her

H.E.A.T. avancierten mit ihrem Debut schnell zu einer meiner absoluten Lieblingsbands. Die Schweden fingen den 80er Rocksound perfekt ein und servierten Fans zahlreiche Songs mit unschlagbarem Hitpotential.  Der Nachfolger Freedom Rock knüpfte genau dort an, ging stilistisch noch stärker in Richtung Zottelmähne. Augenzwinkernd orientierte sich die Band an verblassten Erinnerungen der 80er Jahre und ließ genau diese zeit auf grandiose Weise wieder auferstehen - beide Alben gehören daher in jede Sammlung des nach Nostalgie lechzenden Rockfans.

Umso mehr erschütterte mich die Nachricht, dass der charismatische Frontsänger Kenny Leckremo die Band nach Freedom Rock verlassen musste - es war zu befürchten, dass die Lücke schwer zu füllen, die Band möglicherweise aufgelöst oder zumindest ein größerer Stilbruch folgen würden.

Mit Erik Grönwall wurde schließlich ein Nachfolger gefunden, der mich anfangs skeptisch stimmte - schließlich wurde Erik durch die Castingshow Swedish Idol berühmt. Da ich in der Regel allergisch auf Castinshow-Retortenkünstler reagiere, war meine Vorfreude über das Weiterbestehen von H.E.A.T. schnell verflogen.

2012 veröffentlichte die Band mit Adress the nation ihr erstes Album mit Erik Grönwall am Mikro. Silistisch hat man sich - meiner Ansicht nach - ein wenig von den beiden Vorgängeralben entfernt. Handwerklich ist die Scheibe sehr gelungen, die Produktion klar und druckvoll und Erik macht seinen Job hervorragend. Aber dennoch ist der Band etwas mit Kennys Weggang verloren gegangen - ich bezeichne es mal als die augenzwinkernde Unbeschwertheit. Das Album kann bei mir bis heute nicht so zünden wie die Vorgänger ohne ein Freund von Religionskriegen zu sein, wer denn nun der bessere Sänger ist.

Auf hohem Niveau enttäuschen mich die Refrains, die mich auf dem Debüt und Freedom Rock noch so begeistert haben. Mit Need her gibt es sie trotzdem - die leichtfüßige Rocknummer, die unbeschwert und daher umwerfend zugleich zu begeistern weiß. Die Meinungen zu H.E.A.T.s letztem Streich gehen auseinander - einige feiern die beste Scheibe des Jahres, andere schätzen die handwerkliche Qualität ohne in Begeisterungsstürme auszubrechen. Einig sind sich die Rezensenten aber in einer Sache auf jeden Fall: Need her ist einer der stärksten, wenn nicht der stärkste Song auf Adress the nation.

In Türchen Nr. 7 wird auf den Geschmack der breiten Masse gepfiffen - wer mit 80er Rockmusik nichts anzufangen weiß, fällt ganz sicher nicht in H.E.A.T.s Beuteschema - wie Need her eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Viel Spaß mit Need her.

H.E.A.T - Need Her from Niglin on Vimeo.

Rockventskalender Tür Nr. 6 - Eclipse - Bleed & Scream

Eclipse Frontsänger Erik Martensson zählt als einer der Hoffnungsträger des Genres 2012. Nicht zuletzt seine Zusammenarbeit mit Jimi Jamison hat - zumindest meinerseits - sämtliche Erwartungen erfüllt. Auch das Solo-Album von Pride of lions Frontmann Toby Hitchcock war außerordentlich gelungen. Unter Beschäftigungsmangel leidet Martensson folglich nicht und so stehen auch für 2013 schon die nächsten Werke mit seiner Beteiligung an (W.E.T.).

Seine eigene Band Eclipse hat mit Bleed & Scream dieses Jahr ebenfalls ein wuchtige Scheibe veröfffentlicht, die allen Fans härterer Gangart wohl gefallen dürfte. Die Balance zwischen Härte und Melodie ist gut gelungen, wenngleich es meinen Geschmack nicht direkt trifft. Die Single-Auskopplung Bleed & Scream mit ihrem Wahnsinnsrefrain zeigt aber deutlich, dass - objektiv betrachtet - Martensson auch mit seiner eigenen Band eine hervorragende Arbeit abgeliefert hat.

Ein fantastischer Song und ein tolles Album - zweifellos!




Dienstag, 4. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 5 - Richie Sambora - Seven years gone

Richie Sambora ist sowohl als Solokünstler, aber auch als Gitarrist und Songwriter der Rockgruppe Bon Jovi erfolgreich.

Privat lief es allerdings ab 2007 nicht besonders gut. Drogen- und Alkoholmissbrauch und nicht zuletzt die Scheidung von seiner Ehefrau Heather Locklear waren sowohl Ursache als auch Auswirkungen, die sich in negativen Schlagzeilen niederschlugen.

2011 kehrte Sambora zu Bon Jovi zurück und veröffentlichte dieses Jahr das Solo-Album Aftermath of the lowdown, das auch hierzulande nicht gerade erfolglos angenommen wurde. Darin verarbeitet Richie Sambora viele seiner privaten Probleme seiner Vergangenheit.

Gerade der hier ausgewählte Song Seven years gone thematisiert seinen Werdegang besonders eindrucksvoll - sentimental mit einem grandiosen Refrain.

Insgesamt war ich schwer am Überlegen, ob es nicht die Single Every road leads home to you in dieses Türchen gehört hätte. Letztlich habe ich darauf verzichtet, weil ich diesen Song schon in diesem Blog gepostet habe. Beide Songs sind fantastisch und die klaren Highlights des Albums.

Viel Spaß mit Seven years gone.

Montag, 3. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 4 - Jeff Scott Soto - Die a little

Auch Jeff Scott Soto hat sich im Rocksektor einen Namen gemacht, nicht zuletzt durch seine Ersatztätigkeit bei der US-Erfolgsband Journey oder seine Rolle als Leadsänger bei der Band Talisman, so dass er sowohl als Solokünstler als auch in Unterstützung mit anderen Künstlern auf Bands auf eine recht umfangreiche Diskographie zurückblicken darf.

Auch die Zusammenarbeit mit Erik Martensson und Robert Sall, die den Silberling W.E.T. hervorrief, wurde von der Community 2009 mit voller Begeisterung gefeiert. 

2012 veröffentlichte Soto die Scheibe Damage Control, die vor dem Release entsprechend erwartungsschürend beworben wurde. So ganz hat mich der Silberling als Album nicht überzeugen können. Das ändert nichts daran, dass einige Titel darauf recht gelungen, oder im Falle von Die a little sensationell sind. Die a little ist dabei für mich das klare Highlight des Albums. Würde man eine MelodicRock-Best Of des Jahres 2012 zusammenstellen - diese Nummer müsste auf jeden Fall vertreten sind.

Jetzt dürfen Soto-Fans nur hoffen, dass sich W.E.T. in naher Zukunft in ebenso melodischer Manier zurückmelden. Das neue Album soll angeblich 2013 erscheinen. Wir sind solange gespannt und genießen Die a little in Türchen Nr. 4.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Rockventskalender Tür Nr. 3: ASIA - Face on the bridge

Dieses Jahr haben wir viele Wiederbelebungsversuche ehemaliger Traumbands gesehen - einige weniger gelungen (wie Tykettos Dig in deep) oder eben bessere Werke wie ASIAs letzter Longplayer XXX.

ASIA`s Erstlingswerk Debütalbum war ein absolutes Erfolgsalbum. Wer kennt beispielsweise den Überhit The Heat of the moment nicht?

Jedoch blickte die Zusammenarbeit von Geoff Downes, John Wetton, Steve Howe und Carl Palmer nicht immer rosigen Zeiten entgegen, so dass die Band zwischenzeitlich ihre komplette Besetzung durchgewechselt hatte. Stilistisch orientierte man sich mit John Payne wesentlich stärker am MelodicRock als zuvor. Fans streiten sich wohl bis heute, welche Kombo besser war.

Seit 2006 sind ASIA wieder in Originalbesetzung zurück. Ihr Comeback Phoenix war auch aufgrund der mauen Produktion nicht gerade ein Lebenszeichen, das vielversprechend anmutete. Mit Omega steigerte sich die Band jedoch, um dieses Jahr mit XXX ihren nunmehr dritten Versuch zu starten, alte und neue Fans zu begeisterten.

XXX ist dabei ein fantastisches Album geworden, das sich durch ein tolles Songwriting auszeichnet. Nachdenkliche Texte, anspruchsvolle Arrangements und nicht zuletzt die Rückkehr des Wasserdrachens, der auch schon 1982 das Cover zierte.

Face on the bridge ist dabei einer jener Songs, der symptomatisch für die tolle Komposition des Albums und die Kreatitvität der Band stehen kann. Taktwechsel, toller instrumenteller Zwischenteil und ein Finale zum Niederknien.

Toller Song, tolles Album! Viel Spaß mit ASIA - Face on the bridge!




Rockventskalender Tür Nr. 2: Jimi Jamison - Not Tonight

Wie aus dem Review zu Jimi Jamisons Never too late sicherlich schon ersichtlich geworden ist: Diese Scheibe ist meiner bescheidenen Meinung nach der absolute Oberkracher, ein leuchtender Stern am Melodicrock-Himmel 2012, ein Feuerwerk der Rocksuperlative und schlichtweg ein geiles Teil.

Refrains zum Mitgrölen, die Produktion wuchtig und Jamison stimmgewaltig wie zu den seeligen Survivor-Glanzzeiten. Dieses Album ist für alle AOR- und Melodicrock-Fans eine Offenbarung und für mich diskussionslos auf Platz 1 des besten Albums 2012. Mit Never too late ließe sich der halbe Rockventskalender problemlos füllen - so grandios sind die Nummern auf dem Silberling.

Not Tonight ist dabei einer derjenigen Songs, die mir seit den Samples in den Vorankündigungen nicht mehr aus dem Kopf geht. Der Refrain sorgt für den wohligen Schauer auf dem Rücken der Arena-Rock Fans, die schon damals in den 80ern lauthals ihre Topsongs mitgesungen haben.

Wenn es nur ein kleines bisschen gerecht zugehen würde, würde sich Jamisons Scheibe problemlos in den Charts festsetzen. Aber so ist das nun mal, für die meisten ist die Zeit des klassischen Rocks vorbei.

Fans kümmert das nicht - Hemd auf, Luftgitarre umgeschnallt und aufs Parkett gestürmt - und spätestens jetzt Never too late gekauft, sofern noch nicht geschehen.

Viel Spaß mit Türchen Nr. 2 - Not Tonight.




Samstag, 1. Dezember 2012

Rockventskalender - Tür Nr. 1: Ryan Star - We might fall

Auch, wenn es dieses Jahr auf diesem Blog recht ruhig gewesen ist, möchte ich mir selbst den Spaß doch nicht nehmen, den Rockventskalender in gewohnter Tradition fortzusetzen. Wobei es in diesem Jahr sicherlich einige Überraschungen geben dürfte - aber mehr soll an dieser Stelle gar nicht verraten werden.

Ich wünsche viel Spaß mit den kommenden 24 Türchen, die vielleicht den einen oder anderen Kaufanreiz wecken oder genau das Gegenteil bewirken. Wie heißt es so schön: Spaß ist, was man draus macht. :)

Türchen Nr. 1 ist dabei sicherlich eine Überraschung - einerseits passt der Künstler (auf dem Papier) nicht so recht in das gewohnte Beuteschema und andererseits wären die Silberlinge von Ryan Star beinahe an mir vorbei gegangen, hätte ich den Blick über den Tellerrand nicht gewagt.

Ryan Star ist hierzulande vergleichsweise unbekannt. Lediglich Film- und Serienfans haben ihn unter Umständen schon zur Kenntnis genommen, steuerte er sowohl zu den Soundtracks von P.S. Ich liebe dich (Last train home) und der US-Serie Lie to me bei. Seine Solokarriere begann 2006 mit dem Album Songs from the Eye of an Elephant. Im Fernsehen trat er als Kandidat der Show Rock Star: Supernova auf, bei der er (glücklicherweise) nicht den ersten Platz belegte.

Aufmerksam geworden bin ich durch eine Werbeanzeige bei einem Versandhändler, der normalerweise die klassischen Platten von AOR- und Melodic-Rock unter das Volk bringt. Als ich genau das Lied, das ich auch in dieses Türchen gepackt habe, war für mich klar, dass ich seine Alben unbedingt näher anschauen muss. We might fall ist wohl der sentimentalste und traurigste Song, den ich 2012 gehört habe - kurzum - für Balladenfreunde genau das Richtige.

Jedem Freund guter Rockmusik kann ich trotzdem nur raten, sich seine Platten Songs from the Eye of an Elephant und 11:59 genauer anzuschauen. Leider scheint Ryan Star der ganz große Erfolg bisher wohl auch verwehrt zu sein - an der musikalischen Leistung kann es sicher nicht liegen (auch live absolut sehenswert!).

Vorhang auf für We might fall - Version 1 stammt aus Songs from the Eye of an Elephant, Version 2 von 11:59. Welche ihr besser findet - sicherlich Geschmackssache. :)

Viel Spaß bei diesem melancholischen Highlight 2012!



Dienstag, 20. November 2012

Neue ReReleases

Zwei neue ReReleases werben um die Gunst der Käufer.

Zum Einen wäre da die erstmals auf CD erschienene Platte von Adrenalin - Road of the Gypsy. Absolut hörenswert, wie der Titeltrack aus "Iron Eagle" schon verrät.



Zum Anderen wäre da der Silberling von Just If I - All the people, eine Zusammenarbeit von Loverboy-Frontmann Mike Leno und Journey-Legende Neal Schon. Die Wahnsinnsnummer After the storm macht da gewaltig Lust auf mehr.



Retrofans sollten mal reinhorchen!

Sonntag, 11. November 2012

Lichtblick #13: Jimi Jamison - Never too late

Jamison Fans mussten das letzte Jahr über nicht gerade traurig sein, kamen doch zuletzt in Kooperation  mit Bobby Kimball und Fred Zahl jeweils zwei gelungene Rockalben heraus. Zwar warten Survivor-Anhänger immer noch auf das nächste Studioalbum der 80er AOR-Formation seit der Reunion mit Jimi, aber mit Never too late schickt sich ein MelodicRock Album an, der Genrekracher des Jahres 2012 zu werden. Frontiers Records und Melodicrock.com schraubten die Erwartungen mit Samples und Versprechen der Superlative entsprechend in schwindelerregende Höhen. Doch ist das neue Werk von Jimi Jamison wirklich so gut oder lediglich ein generisches und maximal solides Scheibchen?

Never too late entstand in Zusammenarbeit mit Eclipse Frontmann Erik Martensson, der sich für die vorliegende Platte bezüglich Produktion, Mix und Mastering verantwortlich zeigte. Martensson ist Genrefans mittlerweile ein guter Begriff, veröffentlichte er zuletzt mit seiner Band nicht nur die außerordentlich gute Platte Bleed & Scream, sondern er wirkte auch auf der Kimball & Jamison (Kicking & Screaming), produzierte die Mercury`s Down von Toby Hitchcock und veröffentlichte unter anderem 2009 mit W.E.T. eines der besten Alben der letzten Jahre. Martenssons Mitwirken ist an der druckvollen Produktion, wummernden Drums und knackigen Riffs sofort erkennbar. Umso mehr dürfte man befürchten, dass Never too late ein generisch klingender Abklatsch geworden ist ohne direkte Jamison-Note. Bevor wir uns in kritischen Vorworten verlieren, wollen wir uns die Scheibe doch jetzt mal genauer anschauen.

Zuerst sei einmal das Cover zu erwähnen, dass ich sowohl farblich als auch stilistisch sehr gelungen finde. Aber seit Bat out of hell  habe ich ohnehin eine Schwäche für ausgebreitete Schwingen. Das Booklet weist selbstverständlich alle Lyrics der enthaltenden Songs auf, ist dabei zwar nicht gerade kreativ gestaltet und bietet lediglich ein paar Fotos von Jimi, aber wenn man mal ehrlich ist, geht es bei einem Album um die Titel selbst. Also Vorhang auf für die Trackliste.

1.) Everybody`s got a broken heart:
Ein Opener soll ja gewöhnlicherweise langsam auf die Platte vorbereiten und wer High Fidelity gesehen/gelesen hat, der weiß auch, dass Track Nummer 1 sicherstellen soll, dass der Hörer seine Aufmerksamkeit zunächst der Scheibe widmet und sein Interesse gesteigert wird. Nach kurzem Piano-Ausflug geht es ziemlich flott zur Sache. Einerseits ist der Titel mit 3:38 Minuten recht kurz, aber andererseits lassen Martensson, Henriksson und Persson  hier ohnehin nichts anbrennen. Nach einer Minute braust einer der für mich besten Refrains seit Jahren am Höhrer vorbei. Wer sich zum Genuss auf das Sofa gesetzt hat, um sich genüsslich der neuen CD zu widmen, wird hier bereits aufgestanden sein. Befinden sich MelodicRock Fans hier ohnehin schnell in Ekstase, explodiert dieser Opener bei 2:46 vollends und hinterlässt das wohlige Gefühl der Befriedigung, dass Rockmusik nicht totzukriegen ist. Wahnsinns-Song - als Opener vielleicht eine spur zu schnell bei der Sache, aber dieser Refrain wird sich wochenlang - ja vielleicht jahrzehntelang - nicht abnutzen!

2.) The great unknown:
High Fidelity Weisheit Nr. 2: Bei einem guten Sampler muss der zweite Song die Begeisterung noch weiter anfachen, aber das Pulver darf nicht verschossen werden. Kann The Great Unknown diese Forderung erüllen? Ja, er kann - und wie. Eine Atempause wird dem Zuhörer erst gar nicht gestattet. Jamison ist mit Elan und Freude bei der Sache, was schon in den Strophen zu erkennen ist. Die schrammelnden Gitarren schüren die Vorfreude auf Großes, was da wohl noch kommen mag. Nach dem Prechorus entlädt sich auf den MelodicRock-Fan ein weiterer Refrain der Superlative. Freunde hymnenschwangerer Rockmusik kommen hier voll auf ihre Kosten! Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wahnsinn!

3.) Never too late:
High Fidelity Weisheit Nr. 3: Nach dem zweiten Titel das Ganze herunterkühlen! Never too late nimmt das Tempo tatsächlich ein wenig heraus, aber dieser Midtempo-Rocker macht genauso viel Spaß wie seine Vorgänger. Auch hier stimmt alles: Instrumentalisierung, Gesang, Produktion - der Refrain wird beim zweiten Mal definitiv mitgesungen! Versprochen!

4.) I can`t turn back:
Willkommen in den 80ern. Die anfängliche Stimmung vermittelt einem tatsächlich das Gefühl zu vergangenen Zeiten aufzubrechen. Der Refrain bricht erneut mit voller Wucht auf den Zuhörer ein. Eine waschechte Ballade haben wir auch nach vier Titeln noch nicht gehört. 

5.) Street Survivor:
American Heartbeat? Half-Life von Caught in the game? Keine Frage. Jetzt sind sie spätestens dran - all die Survivor-Fans, die auf neues stiltreues Album ihrer ehemaligen AOR-Götter warten. Street Survivor sprüht vor Energie und Charme. Martensson & Persson haben hier Jimi den perfekten 80er Revival Song auf den Leib geschrieben. Waren die vorherigen Songs schon absolute Granaten ist Street Survivor ein Monster von einem Melodic-Rocksong. Besser und kompromissloser geht es nicht.

6.) The Air that I breathe:
Wer auf MelodicRock steht, weiß auch, dass er um Balladen nicht herum kommt. Mit The Air that I breathe ist nun nach der Hälfte des Albums die erste ruhige Nummer erreicht. Ich könnte es verstehen, wenn   Fans ein wenig die Nase rümpfen, denn ganz kitschfrei ist dieser Titel sicher nicht. Mir gefällt er trotzdem, wenngleich er für mich ein schwächerer Titel auf Never too late darstellt. Jamisons Stimme hört man dennoch gerne zu. Der Temposprung von Street Survivor auf The Air that I breathe ist zudem gewöhnungsbedürftig.

7.) Not Tonight:
Not Tonight hat mir in den Samples schon unglaublich gut gefallen. Für Midtempo-Nummern habe ich sowieso eine Schwäche. Auf Never too late konnte man bisher keinen Refrain antizipieren. Und gerade Not Tonight brennt ein Mitsing-Feuerwerk allererster Güte ab. Fantastisch. Wer nicht vorher schon blank gezogen hat - hier ist es allerspätestens soweit.

8.) Calling the game:
Der klassische Einstieg in den Song gefällt mir außerordentlich gut. Typisch-guter Jamison Song mit einem zweigeteiliten Refrain, der einfach Spaß macht. Die Background-Vocals veredeln den Titel zusätzlich. Es wird keinen MelodicRock-Fan geben, dem dieser Titel nicht sofort zusagt.

9.) Bullet in the gun:
Jamisons Stimme gefällt mir hier unglaublich gut. Auch sonst besticht dieser Titel mit einem tollen Refrain.

10.) Heaven call your name:
Er beherrscht sie einfach - die Balladen. Heaven call your name ist im Gegensatz zu Nr. 6 auch glücklicherweise kitschfrei. Jamisons Stimme passt auch hier perfekt zur Stimmung des Songs. Die Komposition ist ein Lehrstück, wie Balladen seien sollten. Melancholischer Beginn, dramatisches Finale und sentimentales Outro. Großes Kino für die Ohren!

11.) Walk On (Wildest Dreams):
Die letzte Nummer trägt noch einmal ganz klar die Handschrift von Erik Martensson, was allein schon am Riff zu Beginn deutlich wird. Eine Nummer zum Mitsingen beendet diese grandiose Scheibe - auch hier gefällt mir besonders das Outro, so dass das Album angenehm rund beendet wird.


Fazit:
Für mich war das Jahr 2012 nicht so gelungen, wie noch 2011. Natürlich hat es bisher einige gute Scheiben gegeben, die gute Nummern zu bieten hatten und mit der neuen VEGA kommt noch ein weiteres vielversprechendes Album in die Läden, aber insgesamt ist man doch über viele generisch klingende Platten gestolpert, die wenige Überraschungen zu bieten hatten. 
Als großer Jimi Jamison- und Survivor-Fan habe ich mich daher sehr auf die Veröffentlichung von Never too late gefreut und hatte aufgrund der veröffentlichten Samples eine sehr hohe Erwartungshaltung. 
Für mich ist kurz gesagt der vorliegende Silberling ein tolles Erlebnis! Die Produktion ist wuchtig, die Refrains  sind erfrischend, überraschend und von grandioser Qualität. In diesem Jahr gab es für mich nicht viele Titel, bei denen die Lust aufs Luftgitarre-Spielen geweckt worden wäre. Never too late schafft es, den MelodicRock-Fan mit tollen Nummern zu verwöhnen. Jamison klingt frisch wie zu Survivor-Zeiten. Nicht zuletzt empfinde ich Never too late als Jimis stärkste Veröffentlichung der letzten Zeit, was angesichts seiner sehr gelungenen Discographie besonders bemerkenswert ist. Insgesamt ist diese Scheibe für mich sogar noch stärker als Crossroads Moment - sie ist direkter, druckvoller produziert und besticht durch Refrains jenseits der Vorstellungskraft - genauso muss eine MelodicRock Scheibe 2012 klingen - eine Versöhnung meinerseits  mit dem Rockjahr 2012. Jetzt fragt man sich nur, wann denn das neue Album von Survivor herauskommt. Das wird sich allerdings mit Never too late messen lassen müssen - keine leichte Konkurrenz!








Mittwoch, 3. Oktober 2012

Weitere Previews zu Never too late...

Es sind weitere Previews zum potentiellen Rock-Blockbuster Never too late von Jimi Jamison erschienen.

The Great Unknown
I Can't Turn Back
Not Tonight

Wer auf YouTube genauer stöbert, der findet dort auch schon die Songs Street Survivor und Not Tonight in voller Länge.

Für wen es vorher ohnehin schon nicht feststand, ist jetzt mittlerweile sicher: Diese Scheibe ist ein uneingeschränkter Pflichtkauf für alle Rockfans! Preorder now!


Mittlerweile mache ich mir nur um den Rockventskalender sorgen: Dürfte sehr Jamison-lastig werden. :)

Donnerstag, 20. September 2012

Killeralbum incoming - Jimi Jamison - Never too late

Erik Martensson hat mit dem letzten Eclipse-Ableger schon einen furiosen Anwärter für das Album 2012 zu verantworten. Die Kooperation mit Survivor Frontmann Jimi Jamison ließ Fans schon länger in gespannter Erwartung schwelgen. Frontiers hat nun einige Samples veröffentlicht. Wenn das Album nur ansatzweise die Qualität aufrecht erhalten kann, was diese Schnipsel offenbaren, habe ich mein persönliches Album 2012 gefunden.

Wahnsinn. Luftgitarren umgeschnallt - Hier kommen die Kostproben.

http://www.frontiers.it/m/uploads/audios/jimi_jamison_-_01_-_everybody's_got_a_broken_heart.mp3

http://www.frontiers.it/m/uploads/audios/jimi_jamison_-_03_-_never_too_late.mp3

http://www.frontiers.it/m/uploads/audios/jimi_jamison_-_05_-_street_survivor.mp3

http://www.frontiers.it/m/uploads/audios/jimi_jamison_-_06_-_the_air_i_breathe.mp3


Donnerstag, 13. September 2012

Frontiers - Videos zu Pride of Lions und Eclipse

Während Eclipse - Bleed & Scream schon erschienen ist und mit der Auskopplung Bleed & Scream alle Register in Sachen Power-Refrains zieht, warten AOR-Fans sehnsüchtig auf die neue Scheibe von Pride of Lions - Immortal. Nächste Woche erscheint dann der neue Silberling von Jim Peterik & Toby Hitchcock. Delusional sollte die Wartezeit angenehm verkürzen. Die Clips sind - wie immer - nicht unbedingt gelungen. Die Songs sind aber nicht zu verachten. Bleed & Scream ist für den kommenden Rockventskalender schon gebucht!



Donnerstag, 24. Mai 2012

MelodicRock Awards 2011 veröffentlicht.

Andrew McNeice hat mal wieder keine Mühen gescheut und eine umfangreiche Übersicht für das letzte Jahr erstellt.

Vorgestellt werden die Alben des Jahres 2011, die besten Songs, die besten und miesesten Artworks uvm.

Absolut lesenswert, auch wenn man natürlich nie vergessen darf, dass Geschmäcker verschieden sind. So vermisse ich beispielsweise Serpentines Living and Dying in High Defintion, das meiner Ansicht nach ebenso auf die oberen Plätze gehört und auch Sencelled und Kimball & Jamison sicher höher gelistet werden könnten.

Trotzdem macht das Durchstöbern der Liste einfach Spaß. Gute Arbeit Andrew und vielen Dank für deine Mühen!

MR Awards 2011 von Andrew McNiece

Zurückblickend ist auf jeden Fall zu erkennen: 2011 war kein übles Jahr für MelodicRock-Jünger.

Samstag, 12. Mai 2012

Lichtblick #12: Sencelled - Debut

Im vergangenen September brachte die schwedische Truppe Sencelled ihr erstes Album heraus, das es seltsamerweise in keine Best of 2011 - Hitliste geschafft hat. Ob das womöglich unter Anderem an dem unsäglich uninspirierten Cover gelegen hat ist vorstellbar. Denn musikalisch wird hier feinster gute-Laune-MelodicRock produziert, der sich intensiv in den Gehörgängen festsetzt. Dazu trägt unter anderem der extrem angenehme Gesang von Erik Holmberg bei, aber auch die von Ricky B Delin verantwortete Produktion trägt dazu bei, dass das Album richtig Spaß macht. In einigen Reviews kann man lesen, dass die Lyrics sehr platt daherkommen und kurz davor stehen, den IQ des Hörers zu beleidigen. 

Zugegeben: Die Texte sind sicher nicht das Tiefsinnigste, was MelodicRock-Jüngern bisher untergekommen ist, aber ich würde auch den meisten anderen Rockwerken jüngerer Tage keinen poetischen Anspruch attestieren - von der aktuellen Chartmusik wollen wir da gar nicht erst reden. Sencelled haben aber auch nicht zum Ziel, ernsthafte und nachdenkliche Verse auf ihrem Debut zu zelebrieren - im Fokus steht die Melodie - und das Songwriting ist abseits der Texte wirklich traumhaft. Jeder Song ist toll arrangiert, besitzt einen Refrain, der unbedingt mitgesungen werden will und doch ist jeder Titel abwechslungsreich und selbständig genug, dass man nicht das Gefühl zwischendrin hat, einen Song schon mal gehört zu haben. Und was - bitte schön - möchte man denn auf einem MR-Album mehr? Der Silberling läuft geschmeidig durch, zaubert in regelmäßigen Abständen ein Lächeln ins Gesicht des Hörers - die Produktion ist druckvoll, der Gesang, wie schon erwähnt, ein Hörgenuss und die Songs schlichtweg gut gemacht. 

 Aufgrund des Produzenten wird das Werk an manchen Stellen mit dem HOUSTON-Debut verglichen - ein Album, dessen Lobpreisungen ich nie verstanden habe - was meiner Ansicht nach nicht gerechtfertigt ist. Der Unterschied besteht darin, dass die Songs von Sencelled (mit Ausnahme von Tommy & Gina) nicht so furchtbar kitschig sind wie die des "Best 2010 AOR-Albums" (Classic Rock Magazin). 

Kurzum: Wer auf tolle Refrains steht und tendentiell nichts gegen skandinavischen MelodicRock einzuwenden hat, der soll dem Debut von Sencelled unbedingt mal eine Chance geben. Ich habe nach wie vor sehr viel Spaß damit und bin schon sehr gespannt auf den Nachfolger - dann vielleicht auch mal mit vernünftigem Cover!
 

Mittwoch, 9. Mai 2012

Wigelius - Reinventions

Konkurrenz für Work of Art? Man darf gespannt - die neue AOR-Hoffnung kommt aus Schweden und heißt Wigelius. http://www.frontiers.it/news/10557/

Samstag, 31. März 2012

H.e.a.t. - Adress the nation im Probedurchlauf

Als großer Fan des H.e.a.t. Debuts und des Nachfolgers "Freedom Rock" komme ich natürlich nicht um den dritten Ableger "Adress the nation" vorbei.

Der Postbote hat soeben das Paket übergeben und schon kann der erste Probelauf starten. Ein Review wird es zu dem Silberling also auf jeden Fall geben; ob es ein Lichtblick-Album wird...wir werden sehen.

Sonntag, 29. Januar 2012

Steinmans Bests #1: Fire Inc. - Tonight is what it means to be young



Jim Steinman galt in den 80/90er Jahren als einer der besten (aber zugleich auch unbekanntesten) Songwriter unserer Zeit. Leider ist es um den Meister des Wagnerian Rock mittlerweile sehr ruhig geworden. Das Batman-Musical liegt auf Eis, das Bat out of hell-Musical entwickelt sich kaum vorwärts, von seiner formierten Truppe The Dream Engine, die alte Klassiker und einige nicht-veröffentlichte Songs (Still the children) Live zu neuem (alten) Leben erweckt, hört man ebenfalls nur noch wenig. Es heißt, Steinman wäre gesundheitlich stark angeschlagen - Gerüchte von Herzinfakrten und Schlaganfällen kursieren im Internet - kurzum: Neues Material gibt es von Steinman nicht mehr.

Dabei hat Steinman sowohl als Produzent und Songwriter dermaßen grandiose und einzigartige Stücke in Folge geschreiben, dass es jeden Fan in tiefe Trauer stürzt, dass es das allem Anschein nach wohl gewesen ist - eine weitere Zusammenarbeit mit Bombastlegende Meat Loaf (Bat IV?!) wird aufgrund der letzten Zerwürfnisse wohl niemals stattfinden - wie würden wir Fans es uns doch wünschen.

Während es wohl im Rocksektor (für mich) keinen genialeren Schreiber als Steinman gibt, so muss man auch zugeben, dass James Richard Steinman nicht nur ein Genie ist, sondern auch der Meister eigener Wiederverwertungen. Nicht nur, dass Stücke von seinem Soloausflug Bad For Good Jahre später auf Bat out of hell II - Back into hell zu finden waren, sondern Steinman benutzt gewisse Elemente seiner Songs immer wieder und inszeniert sie jedes Mal aufs Neue. Ganz offensichtlich wird das beispielsweis bei Steinmans Stark raving love und Bonnie Tylers Holding out for a hero oder Steinmans Bad for good und Fire Incs Nowhere fast.

Aber wer Steinman daraufhin eine mangelhafte Kreativität attestiert, unterliegt da meiner Ansicht nach einer eigenen groben Fehleinschätzung. Hört man sich Steinmans monumentale Rockmonstren nämlich mal genau an (und wir reden hier von nicht den 20 Minuten langen Originalfassungen), der muss unweigerlich feststellen, dass Songs wie For crying out loud, Bat out of hell, Bad for good, Paradise by the dashboard light oder I'll kill you if you don't come back tatsächlich aus zwei, drei oder noch mehr verschiedenen Songs bestehen. Steinmans Refrains fangen da an, wo andere Songs schon längst vorbei sind - radiotaugliche Songs gehören nicht zu seinem Repertiore. Ihm geht es oft darum, die ultimative Climax zu kreieren, die sich jedoch erst nach 6 oder mehr Minuten entlädt - da werden Chöre in wahnwitzige Höhen gestapelt, Gitarren, Drums und Blasorchester mehrmals ineineinander verschachtelt, um dem Zuhörer ein einzigartiges Klangerlebnis zu servieren. Besonders, wenn Steinman seine komponierten Songs auch selbst produziert, entfaltet sich das Gesamtspektrum der klanglichen Vielfalt - ein Grund, warum ich beispielsweise Bat out of hell II noch besser als seinen zweifellos überragenden Vorgänger finde und Bat ouf of hell III - The monster is loose trotz aller Qualität nicht auf einer Stufe mit den ersten beiden Teilen der angedachten Trilogie sehe.

Wenn Steinman involviert ist, merkt man das sofort. Seine Songs sind einzigartig, klanglich wie kompositorisch. Manche mögen sie als sperrig, als antiquiert und in jeden Belangen als in unsere Dekaden unpassend titulieren. Ja, das sind sie. Steinman selbst äußerte über Bat 1 und 2, dass sie in keine Zeit gepasst hätten. Und ehrlich gesagt ist das auch gut so. Eine Anbiederung an gängige Standards versucht der Großmeister des opulenten Rocks gar nicht erst. Seine Orientierung an Richard Wagners Bombast ist ihm zu keiner Zeit abhanden gekommen. So musste Steinman die Songs für Bat out of hell I beispielsweise stark kürzen, damit sie überhaupt auf eine Platte passten.

Jim Steinman hat Meisterwerke für die Ewigkeit geschaffen, eine eigenes Genre für Bombast und Opulenz kreiert. Umso schmerzhafter ist es für Fans daher, dass die Zukunft Steinmans sehr ungewiss ist.

Daher möchte ich an dieser Stelle an Meilensteine seines Schaffens erinnern, die ins Jahr 2012 genauso wenig passen wie in die Zeit ihrer Veröffentlichung. Die Zusammenarbeit mit Meat Loaf, Bonnie Tyler, Fire Inc., Pandora's Box, Celine Dion und Andrew Loyd Webber hat uns fantastische Rockopern geschenkt, die einer Erinnerung mehr als würdig sind.



Den Anfang macht der aus dem Jahre 1987 stammende Song Tonight is what it means to be young von Fire Inc. aus dem Fernsehmusical Streets of fire. Das Finale des Songs ist nicht anders als irre zu beschreiben. Jahre später durften wir den Song im Finale des fantastischen Musicals Tanz der Vampire wiedererleben. Ganz, ganz großes Kino.

Montag, 2. Januar 2012

Lichtblick #11: Jimmy Barnes - Rage and Ruin




Der Australier Jimmy Barnes hat sich mit seinen beiden Alben Working Class Man und Freight Train Heart in den 80ern in die Herzen von MelodicRock-Fans gespielt. Die beiden Scheiben kann man auch heute noch vorbehaltlos empfehlen, denn Titel wie Working Class Man, No Second Prize, Driving Wheels, American Heartbeat oder Last Frontier sind wahrlich als Sahnestücke des Genres zu bezeichnen und für Fans handgemachter Rockmusik ein zeitloser Genuss.

Ex-Cold Chisel Sänger Jimmy Barnes blieb dem Genre jedoch nicht treu, sondern experementierte ebenfalls mit R&B-, Soul- und Gospelelementen herum. 2010 meldete er sich dann mit Rage & Ruin wieder sehr klassisch zurück, so dass Fans seiner oben genannten Alben mal die Ohren spitzen sollten. Rage & Ruin ist sicher kein Partyalbum, aber eines, das den Feinschmeckern durchaus gefallen dürfte.

1.) God & Money: Der Opener des Albums geht gleich ins Ohr. Strophen und vor allem der Prechorus sorgen sofort für Beigeisterungsstürme.

2.) Before The Devil Knows Your Dead: Zurück sind sie - die Gospelelemente. Nichtsdestotrotz (oder gerade deswegen) eine Nummer, die man gerne hört, wenngleich die Position auf dem Album überdenkenswert ist.

3.) Letter From A Dead Heart: Nun kommt ein bisschen Country ebenfalls dazu, wenngleich der Mainstreamrock-Einschalg präsent bleibt. Tolle Lyrics!

4.) Stupd Heart: Großes Kino. Auch hier gefallen mir die Texte außerordentlich gut. Insgesamt attestiert Barnesy dem Album eine sehr persönliche Note. Bei Stupid Heart merkt man es besonders.

5.) Adam was just a man: Gospel is back und extrem groovy noch dazu.

6.) I`v seen it all ( Rage & Ruin): Folkelemente treffen auf Country. Der Song entfaltet eine unglaubliche Wirkung, wenn man aus dem Zugfenster schaut. Sicherlich was für Träumer.

7.) Can`t Do It Again: Es kursieren die Meinungen im Internet, Barnes könne nicht singen, sondern nur schreien. Wenngleich er vorher schon gezeigt hat, dass er durchaus singen kann, ist diese Schreinummer auch ein Beweis dafür, dass auch Schreien gut klingen kann.

8.) Time Can Change: Und wieder werden die Träumer von uns bedient. Der Refrain ist einfach grandios!

9.) This Ain`t The Day That I Die: Song Nummer 9. Wieder zeigt Barnes, dass er tolle Songs schreiben kann.

10.) Love can break the hardest heart: Eine wunderschöne Ballade und Barnesy in Bestform.

11.) Turn It Around: Eine der vielen Midtemprocknummern - die Strophen sind ein Gedicht und der Refrain mal wieder superb.

12.) Largs Pier Hotel: Es regiere der Folk. Für mich ist der letzte Song ein weiteres Highlight auf Rage and Ruin. Und auch hier ist der Text wieder grandios.

Mit Rage & Ruin hat Jimmy Barnes ein Album veröffentlicht, das wieder an seine Klassiker Freight Train Heart und Working Class Man erinnert. Zwar fehlen die ganz großen Nummern, die ihm einen Hit garantieren würden. Dafür sind die einzelnen Stücke allesamt aber ein Hörgenuss und ein Ausfall ist weit und breit nicht zu sehen. Jimmy Barnes - Fans kommen um Rage & Ruin nicht herum. Ich möchte das Album dennoch allen Barnes-Neulingen ans Herz legen. Geboten wird schöner handgemachter Rock mit Country-, Folk- und Gospel-Einlagen.

Übrigens: Von den wiedervereinten Cold Chisel sollen wir 2012 noch etwas hören!