Donnerstag, 4. Februar 2010

Lichtblick #1: Harem Scarem - Das Debütalbum - Hard (not) to love


Im Rahmen der Lichtblick-Reihe werde ich im Laufe dieses Blogs immer mal wieder besondere Platten, auf die ich vielleicht gerade erst gestoßen bin, die ich wiederentdeckt habe oder die als vergessene Perlen des Genres zu betrachten sind, vorstellen. Jedes dieser Alben sollte meiner Ansicht nach auf keinen Fall im Schrank eines AOR-Fans fehlen.
Den Namen Lichtblick habe ich deswegen gewählt, weil es doch jedem Musikfan immer warm ums Herz wird, wenn er eine "neue" CD in den Händen hält und beim ersten Hören ein Gänsehautschauer den nächsten jagt. :)
Den Anfang dieser Reihe markiert das Debütalbum der kanadischen Band Harem Scarem, welches 1991 einen wahrlich qualitativ hochwertigen Einstand darstellen soll. Harem Scarems Alben sind stilistisch extrem unterschiedlich (wer Mood Swings nach dem Debut hört, weiß, was ich meine) und gefallen nicht zwingend jedem beim ersten hören.
Harem Scarem bildet dabei wohl die Ausnahme. Was die Jungs auf ihrem Debüt abliefern, ist schlichtweg atemberaubend und dürfte jedes Fanherz höher schlagen lassen.
Hard to love: Besser kann man ein Album nicht beginnen. Genau diese Refrains sind es, die man so liebt. Ob man will oder nicht, man muss es einfach lauter drehen.
Distant Memory: Das Tempo wird ein wenig gedrosselt, aber dieser Mid-tempo-rocker ist ebenfalls der Wahnsinn. Dieser Song gefällt jedem, versprochen. :)
With a little love: Hat man gerade einmal durchgeatmet und die letzte Gänsehaut erfolgreich überwunden, bahnt sich auch gleich die nächste an. Da heißt es, Stimme ölen und gleich wieder einsteigen. Wer bis jetzt nicht aufgestanden ist, der wiegt sich spätestens jetzt zum wundervollen Refrain.
Honestly: In einigen Rezensionen wird kritisiert, dass dieser Song doch arg schnulzig geraten ist. Ich kann diese Auffassung nicht teilen. Für mich passt er sehr gut an diese Stelle des Albums, so dass man sich endlich mal wieder hinsetzen kann. Sicherlich ist das kein Song für jeden Genrefan, weil ich ihn auch nicht gerade als Powerballade bezeichnen würde. Dennoch: Kerzen an und genießen.
Love reaction: Man darf die Kerzen wieder ausblasen, denn das Tempo wird wieder angezogen. Eingängiger Refrain und einfach gut.
Slowly Slipping Away: Einer meiner Lieblingssongs von Harem Scarem, wenn man das angesichts dieses Albums überhaupt sagen kann. Obgleich er doch sehr balladesk daherkommt, ist dieser Titel durch die sich steigernde Bridge und den wahrlich erlösenden Refrain ein Genuss.
All over again: Ich habe bisher keinen Song wirklich kritisiert. Und diesen erst recht nicht. Einfach gute Laune.
Don`t Give your heart away: Vielleicht ist er unglücklich platziert auf der Platte. Nicht missverstehen, er ist letztlich genauso gut wie die anderen Songs, aber irgendwie ist er ein wenig überflüssig. Gefallen kann der Titel jedoch ebenfalls, wenngleich er nicht so sehr heraussticht.
How Long: Ein Song mit vorgeschobenem instrumentalen Intro. Die haben bei mir ohnehin so gut wie gewonnen. Und tatsächlich: How long ist ebenfalls einer meiner Lieblingssongs. Bei 1:10 muss ich jedesmal in die Luft springen, weil es so großartig ist. Hemden zerreiße ich nicht mehr; da fehlt dann das Geld für weitere grandiose Alben wie dieses.
Something To Say: Gut, stimmt. Bei How Long von einem instrumentalen Intro zu sprechen ist angesichts der 36 Sekunden wohl doch etwas lächerlich. Aber jetzt, zum Abschluss des Albums, komme ich auf meine Kosten. Viel besser kann man ein Album nicht abschließen. Der tatsächliche Refrain kommt er bei Minute 2:47. Und, Wow, was für einer. Der Song ist zweifellos einer der Highlights von Harem Scarem. Ein krönender Abschluss für ein fantastisches Album.

Die japanische Importversion bietet noch drei weitere Bonustracks, nämlich die Songs Slowly Slipping Away, How long und Hard to love als Akustikversionen. Die gefallen mir derart gut, dass ich jedem raten würde, der das Album noch nicht besitzt, die Augen nach günstigen Angeboten aufzuhalten.

Fazit: Für all jene, die dieses Album noch nicht besitzen und sich nach tollen Melodien sehnen, aber im Gegenzug auch kein stumpfes Album haben wollen, ist Harem Scarem wahrlich ein Lichtblick. Wer auf nicht zu harten Melodicrock steht, für den ist dieses Album ein absolutes Muss. Es ist beeindruckend, was die Jungs in ihrem ersten Album für Perlen auffahren. Ich kann mich nicht ersinnen, wann ein Debut jemals besser war als dieses.

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